«The Last of Us», Staffel 2, Folge 1 – «Future Days»
Shownotes
Wir – das sind Michelle, Domi und ich, Luca – haben uns diese Episode in der neuen Staffel von unserem Podcast genau angeschaut: der Spoilerfabrik. Die ist für alle, die Filme und Serien nicht einfach nur konsumieren, sondern leben. Hier wird nicht nur nacherzählt, sondern eingeordnet, zerlegt, gefeiert – oder kritisiert. Und ja, es wird gespoilert. Schonungslos.
«You and Joel, same f*cking person», sagt Joels Bruder Tommy gleich zu Beginn zur dickköpfigen Ellie, und entlockt uns dreien damit ein seltenes Lächeln. Und was wir derweil sehen, sind keine überdrehten Effekte, keine Effekthascherei – sondern eine bedrückende Ehrlichkeit, die alles andere als leer ist. Genau das macht «The Last of Us» noch immer so grandios.
Uns hat dabei besonders berührt, wie konsequent die Serie ihre Ambivalenz weiterführt. Die moralische Grauzone, in der «The Last of Us» so stark ist. Sie wird nicht nur beibehalten – sie wird erweitert. Denn die Vergangenheit ist nicht vorbei. Sie hat Spuren hinterlassen, in Gesichtern, in Beziehungen und in Schuldgefühlen. Und auch in der Art, wie Menschen sich voreinander schützen – und voreinander schweigen.
Michelle hat sich bereits bei Staffel Eins abgeholt gefühlt, obwohl sie das Spiel nicht kennt – vielleicht gerade weil die Serie sich Zeit nimmt, Menschen zu zeigen, keine Superheldinnen und Superhelden. Stattdessen lässt sie Verletzlichkeit zu, ohne sie auszustellen. Ein bisschen wie Therapie: unbequem, aber ehrlich und notwendig.
Für Domi – unser wandelndes «The Last of Us»-Wiki – war es faszinierend zu sehen, wie bewusst sich die Serie vom Spiel absetzt, ohne die Vorlage zu verraten. Gerade der Anfang nimmt sich einer der wichtigsten Figuren des Spiels und präsentiert sie uns völlig anders, als es das Spiel zuvor tat. Und ich selbst? Ich war überrascht, wie ruhig und reflektiert dieser Auftakt geraten ist. Wie er das Medium, in dem er spielt, verstanden hat und es ausnutzt, um dort mehr Tiefe zu geben, wo ein Spiel an seine Grenzen stösst.
Was bleibt, ist eine Folge, die aufbaut, was noch eingerissen werden muss. Die vorbereitet, ohne zu vertrösten. Und die emotional fast mehr nachwirkt als alles, was bislang passiert ist. Denn sie zeigt die Trümmer der Entscheidungen, die man einmal getroffen hat, und die Menschen, die zurückbleiben, um mit ihnen zu leben.
Mehr davon, bitte.
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